Am 15. November 2024 findet in der Psychiatrie St. Gallen in Wil SG das 2. Netzwerktreffen des Netzwerkes Angehörigenarbeit Psychiatrie statt. Dieses Jahr unter dem Titel #ausgeliefert
Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung können sich in vielerlei Hinsicht ausgeliefert fühlen. Sei dies die Ohnmacht der Krankheit und ihrer Auswirkungen, Versorgungs- und Helferssystemen oder gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmungen gegenüber. Oder ausgeliefert den Grenzen, welche Betroffene selbst setzen.
Wohl kaum jemand fühlt sich gerne ausgeliefert. Ausgelieferte fühlen sich hilflos, ohnmächtig, die Situation scheint ausweglos Dann können wir nur zuwarten den Dingen, die noch kommen mögen.
Auch in Beziehungen können wir uns ausgeliefert fühlen. Abhängig zu sein von anderen oder ausgegrenzt zu werden. In den eigenen Bedürfnissen und Grenzen nicht wahrgenommen, erhört zu sein. Dann sind wir gefordert, zu vertrauen, zu hoffen. Diese Sehnsucht kann helfen, mit Ausgrenzung, Verlust und fehlender Handlungsfähigkeit einen Umgang zu finden.
Verschiedene Impulsreferate greifen die Thematik des Ausgeliefertseins auf, in einer Podiumsdiskussion werden Erfahrungen aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Abgerundet wird die Tagung mit dem Fokus, wie es gelingen kann, mit Gefühlen wie Ohnmacht, Ausweglosigkeit, Abhängigkeit oder Ausgrenzung einen Umgang zu finden.